Arbeit, Migration & Österreich

13.  „Alle haben fürchterlich getobt!“ Über die zwiespältige Rolle des Gewerkschaftsbundes beim Anwerbeabkommen

Restaurant „Das Kanzleramt” | Schauflergasse 6, 1010 Wien | U3 Herrengasse

Weihnachten 1961: Der Wirtschaftskammerpräsident und ÖVP-Politiker Julius Raab trifft den Gewerkschaftschef und SPÖ-Politiker Franz Olah zu inoffiziellen Verhandlungen. Gemeinsam legen sie den Grundstein für eine rassistische Beschäftigungspolitik und erschaffen eine neue, leicht auszubeutende Arbeiter_innenklasse: die sogenannten „Gastarbeiter“. Weiterlesen

14. Wer protestiert, wird abgeschoben

Ehemaliger Sitz der Fremdenpolizei | Bäckerstraße 13, 1010 Wien | U3 Stubentor

5. Dezember 1977: Erol Sever, seit über 10 Jahren sogenannter „Gastarbeiter” in Österreich, wird von der Fremdenpolizei verhaftet und schon am nächsten Tag in die Türkei abgeschoben. Mit ein Grund für die Deportation: zwei Wochen zuvor war Sever Redner bei einer Demonstration gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz gewesen. Severs Geschichte ist kein Einzelfall. Schon in den 1960er-Jahren gilt: wer gegen schlechte Arbeitsbedingungen aufbegehrt und keinen österreichischen Pass besitzt, riskiert abgeschoben zu werden. Weiterlesen

15.  Sperrzone Gemeindebau. Wohnen im Spekulationsobjekt

Gemeindebau Ginzkeyhof [sic!] | Johannesgasse 9-13, 1010 Wien | Straßenbahn 2 Weihburggasse

Teure und oft desolate Wohnungen in Mietskasernen, überbelegte, schlecht ausgestattete Werksquartiere und Wohnheime: während Migrant_innen oft am Wohnungsmarkt ausgebeutet und diskriminiert werden, dürfen sich Wiener_innen mit österreichischer Staatsbürger_innenschaft lange Zeit im Gemeindebau segregieren. Weiterlesen

16.  „Ein Türke und ein Kroate verklagen die Republik.“ Über das Kandidaturverbot bei Betriebsrats- und
Arbeiterkammerwahlen

Oberster Gerichtshof | Schmerlingplatz 10-11, 1010 Wien | U2, U3 Volkstheater

Noch bis 2006 durften die meisten Arbeitnehmer_innen ohne österreichische Staatsbürger_innenschaft bei Arbeiterkammer und Betriebsratswahlen zwar wählen, aber nicht gewählt werden. Ihre beruflichen und betrieblichen Interessen selbst zu vertreten, war Migrant_innen gesetzlich verboten. Erst ein jahrelanger (juristischer) Kampf und mehrere Verurteilungen Österreichs führten zu einer Änderung. Weiterlesen

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